Krawall an der Rigaer Straße: Polizeikräfte in Berlin-Friedrichshain mit Pyrotechnik angegriffen

Mehrere Unbekannte haben am Samstagabend Einsatzkräfte in Friedrichshain mit Feuerwerkskörpern und einem Feuerlöscher angegriffen. Elf Beamte wurden verletzt.

23.04.2023, 11:03 Uhr | Update: 23.04.2023, 12:20 Uhr

Mehrere Unbekannte haben am Samstagabend Einsatzkräfte in Friedrichshain angegriffen. Das teilte die Polizei am Morgen mit. Zunächst bemerkten den Polizeiangaben zufolge Beamt:innen auf Streife rund 70 Personen, die gegen 21 Uhr am Forckenbeckplatz zusammengekommen waren. Etwa 30 von ihnen seien kurz darauf zur Kreuzung Liebig- Ecke Rigaer Straße gelaufen, nachdem dort eine Feuerwerksbatterie gezündet worden sei.

Im Vorfeld hatte eine linke Gruppe zum „antifaschistischen warm-up“ zum 1. Mai aufgerufen und aufgefordert, um 21 Uhr zu der „unangemeldeten autonomen Abenddemonstration“ zum Forckenbeckplatz zu kommen.

Im weiteren Verlauf wurden die Polizeikräfte gegen 21.20 Uhr an besagter Kreuzung von den Dächern der umliegenden Wohnhäuser aus mit Feuerwerkskörpern beschossen, hieß es weiter. Dies habe sich rund zehn Minuten später an der Kreuzung Zelle- Ecke Rigaer Straße wiederholt, wobei auch ein Einsatzfahrzeug getroffen worden sei. Zwischenzeitlich konnten in den umliegenden Straßen etwa 60 Personen festgestellt werden, die in Kleingruppen „ziellos“ umherliefen, so die Polizei.

Zunehmende Polizeipräsenz habe schließlich dazu geführt, dass sich die Personen nach und nach entfernten. Gegen 22.30 Uhr beschossen den Angaben zufolge fünf Personen in der Rigaer Straße Einsatzkräfte mit Pyrotechnik und sprühten den Inhalt eines Feuerlöschers in ihre Richtung. Elf Polizist:innen seien durch das Einatmen des Löschpulvers verletzt worden, konnten aber im Dienst verbleiben. Die angreifende Gruppe sei unerkannt entkommen.
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Etwa 20 Minuten später beschossen Unbekannte an der Kreuzung Liebig- Ecke Rigaer Straße Dienstkräfte erneut mit Feuerwerk, wobei ein Kollege getroffen, aber nicht verletzt wurde, so die Meldung. Anschließend habe sich die Lage beruhigt.

Während des gesamten Einsatzverlaufs seien im Rahmen der Gefahrenabwehr bei elf Frauen und sechs Männern die Identitäten festgestellt worden. Darüber hinaus wurden den Informationen zufolge Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung eingeleitet sowie zwei Rauchkörper sichergestellt. (Tsp)

passiert am 23.04.2023